Der MSC-Naabtal e.V. wünscht seinem Mitlgied Dr. Marcus Koch und dem "Typhoon-Team" Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Meister 2014 in der Klasse F3 Speed F. 



Dr. Marcus Koch (rechts) und Helfer Stefan Baier (links) konnte auf der Deutschen Meisterschaft in der Klasse F3Speed-F mit extrem hohen Geschwindigkeiten überzeugen und sich mit 488,59 km/h den 1. Platz in einem sehr starken Starterfeld von 21 Startern in der Elektroklasse sichern. Auch die offizielle Weltrekordurkunde für den im letzten Jahr erflogenen Weltrekord wurde im Zuge der DM überreicht.

 

Die Vorbereitungen für diesen Erfolg begannen bereits vor 3-4 Jahren als Dr. Marcus Koch (Bild rechts) sich daran machte eine speziell auf die Klasse F3Speed-F zugeschnittene Modellreihe bestehend aus drei verschiedenen Modellen zu konstruieren (Spannweite zwischen 173-210 cm, Abfluggewicht zwischen 3020-3870g, Leistung zwischen 5 und 12KW). Grundlage hierfür waren seine langjährigen Erfahrungen in der Modellkonstruktion und dem Bau von Modellen unter Verwendung von Hightech-Materialien und Bautechniken aus der Luft- und Raumfahrttechnik. Die Modelle werden in Negativbauweise nur aus hochwertigsten Materialien wie hochmoduläre Kohlefaser oder Kevlar und mit Flüssigkunststoff unter Vakuum und Wärmezufuhr hergestellt. Durch diese Materialien werden die Modelle sehr leicht und trotzdem extrem stabil, um Beschleunigungen von mehr als der 50zig-fachen Erdbeschleunigung und Geschwindigkeiten von über 500 km/h zu überstehen. Zum Bau sind pro Modell etwa 50-60 Stunden reine Arbeitszeit von Dr. Marcus Koch und Stefan Baier aufzuwenden.

Doch die Modelle sind nur ein Bestandteil eines erfolgreichen Gesamtkonzepts. Und hier wurde nun auf Teamwork gesetzt, was erheblich zu den Erfolgen des „Typhoon-Teams“ beigetragen hat.

Die Erstellung des Antriebskonzepts wurde durch Dr. Ralph Okon, der in Zusammenarbeit  mit anderen Motorenspezialisten und einer großen Motorenfirma (Scorpion Powersystems) spezielle Blechschnitte, Bauteile und Wicklungen für Spezial-Elektromotoren entwickelt, umgesetzt. Er hat sich in den letzten Jahren einen Namen als einer der Spezialisten weltweit für extrem hochwertige und hochleistungsfähige Modellmotoren gemacht. Auch die speziell entwickelten Klapp-Propellersysteme wurden durch ihn berechnet und durch Dr. Marcus Koch in Carbon hergestellt.

Ein weiteres wichtiges Teammitglied ist Stefan Baier, der in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus Koch die Formensätze für die Modelle hergestellt hat und die Modelle mit erstellt. Als gelernter Fräser und Dreher übernimmt er im Team die Konstruktion und Herstellung komplizierter Aluminium, Stahl und Carbon Dreh- und Frästeile, die zur Fertigstellung der Modelle, Motoren und Propeller äußerst wichtig sind. Zudem erstellt er Werkzeuge, die für die Herstellung und der genauen Reproduktion, der verschiedenen Modelle benötigt werden. Er konnte heuer einen hervorragenden 8. Platz mit 441,XX belegen.

Der letzte und zugleich mit auch schnellste im Team ist der Spitzenpilot und mehrfache Deutsche Meister in der Klasse F3Speed-F Kai Koppenburg, der auch heuer wieder mit extrem schnellen Durchflügen weit über dem bestehenden Weltrekord mit einer Geschwindigkeit von 485,XX km/h den Deutschen Vize-Meistertitel erringen konnte. Kai Koppenburg ist der Testpilot für die neuen Modell- und Antriebkonzepte und liefert durch im Modell befindliche Meßsensoren und Telemetrie wichtige Daten für die Weiterentwicklung und Verbesserung. Dadurch können Motor, Propeller und Akku perfekt aufeinander angepasst werden und unterschiedliche Antriebskonzepte z. B. für verschiedene Flugstile optimiert werden.

Auch für „Nachwuchs“ ist gesorgt und so konnte sich Oliver Zanker bereits in diesem Jahr mit einem Typhoon XS-Modell einen hervorragenden 4. Platz mit 458,XX km/h sichern. Nächstes Jahr werden Meinhard Schöll (ganz rechts) und Thomas Schmidt (3. v. rechts)/Christian Hidde (2. v. rechts) auch Typhoon-Modelle auf den Wettbewerben einsetzen.

Nur durch dieses perfekte Teamwork wurden diese Erfolge möglich und konnten Geschwindigkeiten erflogen werden, die noch bis vor zwei-drei Jahren schier unmöglich erschienen. So konnte Dr. Marcus Koch mit 488,59Km/h im Schnitt, den seit 2013 offiziell bestehenden Weltrekord von 477,xx km/ h um über 10 km/h übertreffen und auch der 2. Deutsche Meister Kai Koppenburg war schneller. Dies sind optimale Voraussetzungen für die offiziellen Weltrekordversuche Ende August auf dem Verkehrslandeplatz in Ballenstedt, bei denen versucht werden soll den eigenen Weltrekord zu verbessern und auch in einer anderen Klasse den Weltrekord zu sichern.


Was ist F3 Speed -F eine kurze Erklärung


Klasse F3Speed-F

In der Klasse F3Speed-F handelt es sich um mit Elektromotoren angetriebene ferngesteuerte Hochgeschwindigkeitsmodelle, die ein maximales Startgewicht von 5 kg und eine Flächenbelastung von 75g/dm² nicht überschreiten dürfen. Bei der Deutschen Meisterschaft und den offiziellen Weltrekordversuchen wird nach FAI-Regeln (World air sports federation) geflogen die 72V Eingangsspannung erlauben (17 Lithiumpolymerzellen).

Bei der Deutschen Meisterschaft muss eine 200m lange und nur 20 m breite Messstrecke horizontal von beiden Seiten durchflogen werden und die Geschwindigkeiten werden von Hochgeschwindigkeitskameras aufgenommen und berechnet. Es zählt der Durchschnitt, der von beiden Seiten geflogenen Geschwindigkeiten. Bei den offiziellen FAI-Weltrekorden muss zusätzlich ein 100m langer Einflugkorridor eingehalten werden, bei dem 35m Flughöhe nicht überschritten werden dürfen. Alleine dieser Durchflug durch einen sehr eng gesteckten Korridor auf 200m bzw. 300 m bei Geschwindigkeiten bis zu 140 m/s stellt sehr hohe Anforderungen an das fliegerische Können der Piloten.



Team Typhoon

 

Piloten der Typhoon-Modelle (von links): Stefan Baier, Dr. Marcus Koch. Kai Koppenburg, Oliver Zanker, Thomas Schmidt, Christian Hidde, Meinhard Schöll